1. Streik hindert uns am Arbeiten
2. Ghanavisum bereitet Probleme
3. Auf der Suche nach Verwendung unserer Stoffe
4. Neue Tata im Kindergarten
5. Hannah lässt sich Ohrlöcher stechen
6. Ziegennachwuchs
7. Wetter spielt verrrückt
8. Zeit in Djekotoe neigt sich dem Ende entgegen
9. Besuch aus Deutschland kündigt sich an
1. Streik hindert uns am Arbeiten
In den letzten Wochen hatten wir immer wieder unfreiwillig frei. Das
liegt daran, dass die Lehrer Togos zu einem landesweiten Streik aufgerufen
haben. Sie sind nicht zufrieden mit ihrem Gehalt und wollen durch diesen Streik
eine Lohnerhöhung erreichen. Vor drei Wochen war der Streik nur Donnerstags,
vor zwei Wochen dann schon Donnerstags und Freitags, vor einer Woche dann sogar
von Mittwoch bis Freitag. Diese Woche wird, nachdem die Regierung zu
Verhandlungen bereit war, ersteinmal wieder ganz normal gearbeitet. Die
Verhandlungen sind anscheinend aber nicht nach den Vorstellungen der
Lehrergewerkschaft verlaufen, sodass schon für nächste Woche wieder weitere
Streiks über mehrere Tage vorbereitet werden. Streik heißt zwangsläufig auch
für uns frei. WIr selber streiken natürlich nicht, doch da unser Kindergarten
auf einem Schulhof steht, ist es quasi kaum möglich "Unterricht"
abzuhalten, während die Schulkinder auf dem Hof bleiben um zu toben und zu
spielen. Außerdem haben wir auch viele Kinder, die jeden Morgen aus einem
anderen Dorf kommen und von ihren älteren Geschwistern (alles Schulkinder) zum
Kindergarten begleitet werden müssen. Wenn die Schulkinder aber kein Unterricht
haben, bleiben sie zuhause und somit die Kindergartenkinder zwangsläufig auch.
Am Anfang fanden wir es noch recht angenehm mal einen Tag frei zu haben, doch
mittlerweile geht uns der Streik ziemlich auf die Nerven.
2. Ghanavisum bereitet uns Probleme
In anderthalb Wochen ist es endlich so weit und wir starten unsere Reise
nach Ghana, um am Zwischenseminar teilzunehmen und uns das Land anzuschauen.
Letzte Woche waren wir dafür beim ghanaischen Konsulat in Lomé, um unser Visum
für 3 Wochen zu beantragen, völlig ohne böse Vorahnung. Doch als wir dort
ankamen, wurde uns recht deutlich gesagt, dass wir das mit dem Visum vergessen
können. Vor zwei Wochen wurde eine neue Reform verabschiedet, dass man ohne
"Card de Sejour" - offiziele Aufenthaltsgenehmigung- kein Visum für
Ghana mehr bekäme. Da hatten wir also ordentlich Pech. Dadurch, dass wir unser
Visum alle 3 Monate verlängern, brauchen wir eigentlich keine Card de sejour.
Für das Ghanavisum jetzt aber leider schon. Erst hatten wir Angst, dass wir nun
gar nicht nach Ghana ausreisen dürfen, doch als wir ein paar Tage nochmal
wiederkamen erzählte uns eine Mitarbeiterin des Konsulats , dass wir uns an der
Grenze ein Visum kaufen könnten, was allerdings anstatt 30 Euro 120 Euro kosten
soll. Na dann, Prostmahlzeit!
3. Auf der Suche nach Verwendung für unsere Stoffe
Togo ist ein Paradies für Stoffliebhaber. Hier gibt es Stoffe in allen
Farben und Mustern, da ist wirklich für jeden etwas dabei. Bei Hannah und mir
hat sich mittlerweile schon eine ernsthafte Stoffkaufsucht entwickelt und die
Stoffe stapeln sich in unseren Koffern. Im Moment sind wir auf der Suche nach
Verwendung dafür. Hannah hat sich jetzt ein Kleid schneidern lassen, ich eine
Hose. Als nächstes sind wahrscheinlich Taschen und Oberteile dran. Hier sind
nämlich nicht nur die Stoffe recht günstig, sondern auch die Arbeit der
Schneider lässt sich gut bezahlen. So habe ich für das Schneidern meiner Hose
zum Beispiel nur 2 Euro bezahlt. Der Stoff hat auch nochmal 2 Euro gekostet.
Eine einzigartige, perfekt an dich angepasste Hose für 4 Euro. Kein Wunder,
dass wir zu Stoffen einfach nicht Nein sagen können.
4. Neue Tata im Kindergarten
Tatas, das sind die Frauen, die im Kindergarten arbeiten und sich um die
Kinder kümmern. Wir gelten hier in Djekotoe also auch als Tatas. Doch nun haben
wir eine "ganz offizielle" Tata, die uns zur Zeit im Kindergarten
unterstützt und diesen nach unserer Abreise alleine weiterführen wird. Sie ist
mit 21 noch recht jung, doch kann sich gut gegen die Kurzen durchsetzen, was
gar nicht so einfach ist, wie es sich anhört. Dadurch, dass sie uns nun
unterstützt, kommt Sam nicht mehr mit, sodass wir nun ein Frauenpowerteam
bilden, in dem wir noch selbstständiger arbeiten können.
5. Hannah lässt sich Ohrlöcher stechen
Ohrlöcher sind hier wirklich ein Muss für alle Mädchen und Frauen. Schon
als wir in Lome ganz am Anfang ankamen, musste Hannah sich doofe Sprüche
anhören, weil sie keine Ohrlöcher hatte. Das ist nun vorbei. Vor gut 2 Wochen
hat sie sich hier im Dorf Ohrlöcher stechen lassen. Wir sind zu einer Frau im
Dorf, Bogas Oma, gegangen. Die nahm kurzerhand die Ohrringe, die Hannah vorher
auf dem Markt gekauft hatte und drückte sie durchs Ohrläppchen. Keine
Lochpistole, keine heiße Nadel, keine Betäubung, nix. Einfach nur Ohrring,
Kraft und ein Ohrläppchen. Wer jetzt denkt, Hannah sei lebensmüde täuscht sich,
die Wunde ist schon besser abgeheilt als bei dem ein oder anderen Piercer in
Deutschland.
6. Ziegennachwuchs
Unser Nachbar Foto hat bei seinem Ziegenkauf vor 2 Wochen einen echten
Glücksgriff gelandet. Sie hat nämlich ganz überraschend zwei Babys bekommen.
Der Verkäufer wusste anscheinend nichts von der Schwangerschaft seiner Ziege,
sodass Foto für einen super Preis quasi 3 Ziegen gekauft hat. Die beiden Babys,
vorgestern geboren, toben, noch etwas unsicher auf den Beinen, nun jeden Tag
draußen herum. Das kann schonmal zu dem ein oder anderen Lacher führen. Ganz
nebenbei sind sie natürlich auch noch unglaublich süß. Hoffentlich werden sie
nicht so schnell groß. Aber selbst wenn, auf ein Ziegenbaby braucht man hier
eigentlich nie lange warten.
7. Das Wetter spielt verrückt
Wer denkt, dass Wetter in Togo sei immer gleich, hat sich gewaltig
getäuscht. Nachdem die Regenzeit Ende November endlich endgültig vorbei war,
war es ersteinmal recht warm bis dann aufeinmal Ende Dezember der Harmattan
anfing. Dies ist ein Wind der aus der Sahara, aus dem Norden Togos kommt und
unglaublich kalt ist. Wir schliefen in dicken Pullis, Socken, langen Hosen und
Schal und froren trotzdem noch. Sogar im Kindergarten trugen wir fast eine
Winterausrüstung, wozu sogar geschlossene Schuhe gehörten. Dass es in Afrika
einmal so kalt sein könnte, hätten wir beide nicht gedacht. Nach knapp 3 bis 4
Wochen war die Kälte dann aber wie weggeblasen und stattdessen fängt jetzt die
Hitzephase Togos an. Das heißt also wieder kurze Hose und Top anstatt Pulli und
Socken, schwitzen satt frieren und 35 Grad anstatt gefühlten 15 Grad. Übrigens
haben wir seit Ende November keinen richtigen Regen mehr gesehen. Und was habt
ihr in Deutschland so für Wetter?! ;-)
8. Zeit in Djekotoe neigt sich dem Ende entgegen
Die fleißigen Blogleser unter euch, wissen wahrscheinlich, dass wir
Mitte April nocheinmal in ein anderes Dorf umziehen werden. Das hört sich noch
unendlich weit weg an, doch für uns tickt langsam schon die Uhr. Dadurch, dass
wir 3 Wochen in Ghana sind und Ende März noch die Osterferien sind, haben wir
das Gefühl kaum noch Zeit in Djekotoe zu haben. Das macht uns natürlich jetzt
schon ein bisschen wehmütig, wenn wir an unseren ersten Abschied in Togo denken
müssen. Andererseits genießen wir die Zeit hier natürlich noch mal umso mehr
und versuchen die letzten 4 Wochen, die uns hier noch bleiben, so intenstiv wie
möglich zu erleben!
9. Besuch aus Deutschland kündigt sich an
In nichtmals mehr 2 Monaten ist es schon so weit. Hannahs Eltern und
ihre Schwester kommen sie besuchen. Ende April bekomme dann auch ich Besuch von
meinem Bruder. Wir freuen uns jetzt schon riesig drauf und sind gespannt ihnen
unser Togo zu zeigen.
Liebe Grüße aus dem wunderschönen Togo, Eure Franzi
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