Dienstag, 23. September 2014
8 "Tatsachen" über Togo, die uns in letzter Zeit häufig begegnet sind
1. Ohrringe sind hier ein Muss für jedes Mädchen, da sie den Unterschied zu einem Jungen ausmachen. (Hannah, die keine Ohrlöcher hat, kann sich daher täglich Kritik anhören. Mich trifft es da mit gleich fünf Ohrlöchern schon besser)
2. Obwohl wir am Sonntag Lomé schon wieder verlassen, wird uns auch nach knapp vier Wochen immer noch eine "Bonne Arrive" (Gute Ankunft) gewünscht.
3. Ein einfacher Ring am Finger kann sich hier als überlebenswert herausstellen, wenn man nicht vorhat verheiratet und mit Kindern zurück nach Deutschland zu kommen.
4. In Lomé gibt es noch mehr Friseure als in Brilon.
5. Das Alter wird von vielen nicht anhand der Körpergröße oder Reife geschätzt, sondern lediglich anhand der Körbchengröße.
6. Die Einheimischen stehen 3 Stunden vor uns auf, nehmen ihr Frühstück aber trotzdem erst 3 Stunden nach uns ein.
7. Uns geht es nach wie vor immer noch richtig gut.
8. Dieser Eintrag enthält viel Ironie und sollte nicht allzu ernst genommen werden.
Eure Franzi
Donnerstag, 18. September 2014
Was zum gucken ;)
Donnerstag, 11. September 2014
Togo vs Ghana - Qualifikation Afrikacup
Mittwoch war es soweit. Unser allererster Stadionbesuch stand auf dem Programm. Morgens hatten wir noch schnell eine Einheit Ewe und es gab dann schon relativ früh Mittagessen, weil David uns um 13 Uhr abholen wollte. Also zogen wir uns nach dem Essen unsere frischgekauften Togotrikots und zum ersten mal hier geschlossene Schuhe an und verabschiedeten uns von Sam und Benoit, die stolz wie zwei Papas erstmal Fotos von uns knipsten. David ließ nicht lang auf sich warten und wir gingen zur Straße um ein Mototaxi zu suchen. Ich fuhr dann bei David mit, Hannah mit dem Mototaxi. Je näher wir dem Stadion kamen, desto voller wurden auch die Straßen. Viele hupten oder riefen uns etwas zu, was ich natürlich mal wieder nicht verstand. Am Stadion angekommen, erlebten wir dann wahrscheilich unseren ersten Kulturschock. Wir waren noch nichtmal von den Motos abgestiegen -das Einparken war echt eine Herausforderung bei den ganzen Menschen die da zusammen kamen- da liefen schon die ersten Leute auf uns zu, die uns Karten, Taschentücher, Gekochte Eier, Kopftücher, Togofahnen oder sonst was verkaufen wollten. Es war unglaublich voll und bis wir dann am Eingang angekommen waren, dauerte es schon seine Zeit. Da kauften wir uns dann unsere Tickets für 2.000 Franc (3 Euro) und gingen durch die Kontrollen. Hier wäre es mit Sicherheit kein Problem gewesen sämtliche Pyrotechnik reinzuschmuggeln, denn wirklich gründlich waren diese nicht.
Als wir dann drin waren, war es viertel vor zwei und das Spiel sollte um vier Uhr anfangen. Ohne Kopfbedeckung, Sonnencreme und Wasser sollte die Wartezeit noch zu einer echten Herausforderung werden. Erstmal stellten wir uns also in den Schatten, mitten in einen Durchgang. Von allen Seiten dröhnten Tröten, Vouvuzelas, Pfeiffen oder Gesänge. Wenn ich noch kein Tinitus hätte, hätte ich ihn spätestens jetzt. Mehrere kamen an, schlugen mit uns ein, legten die Arme um unsere Schultern oder fragten "Yowo, qui va gagner?" (Weißer, wer wird gewinnen?). Frauen im Stadion, die dann auch noch weiß waren, grenzte hier wohl schon fast an ein kleines Wunder. Irgendwann, es war dann so halb drei, setzten wir uns dann auf unsere Plätze. Ungefähr 3/4 des Stadions waren einfache Stufen aus Beton. Ich war der festen Überzeugung, dass das Stehplätze sind, da es aussah wie auf einer kleinen Südtribüne. Doch hier waren das wohl Sitzplätze. Also setzten wir uns hin, in die pralle Sonne! Irgendwann kam dann auch noch Enos dazu, der die volle Togomontur trug; Trikot, Hose, Stutzen, Fußballschuhe und Kopfbedeckung.
Als dann die Spieler zum ersten Mal auf den Platz kamen, noch nicht zum aufwärmen, ging es richtig los. Es wurde gejubelt, getrötet, gepfiffen. Adebayor wurde verehrt wie ein Volksheld, er musste nur einmal den Arm heben und alle rasteten völlig aus. Das war dann wohl der Startschuss. Zwei Blogs fingen an richtig Stimmung zu machen. Aber nicht wie bei uns mit Megafon und Vorsängern, hier waren es Trompeten, Trommeln, Tänze, Gesänge usw. Das waren wohl sowas wie die Ultras.
Uns machte die Hitze langsam ein bisschen zu schaffen und so gab uns jemand der hinter uns saß sein Wasser, das er sich grade erst gekauft hatte, total nett von ihm.
Nach Aufwärmen und Nationalhymmnen ging das Spiel dann pünktöich um vier los. Mittlerweile war das Stadion, das Platz für 30.000 Zuschauer hat, echt gut gefühlt. Ich würde schätzen, dass so ungefähr 25.000 Menschen da waren. Nur ein paar der teuren Plätze waren nicht besetzt.
Togo lag dann erst mit 1:0 in Führung. Das wurde natürlich ordentlich gefeiert, da Ghana der klare Favorit war. In die Kabine ging es dann aber leider mit einem 2:1 Rückstand. Die Fans waren - genau wie in Deutschland- am diskutieren, ob der Trainer eine richtige Aufstellung gewählt hatte, das der Keeper unglaublich schlecht war und das Adebayor der Tollste sei. In diesem Typen steckte echt alle Hoffnung.
In der zweiten Halbzeit kochten die Emotionen dann bei einigen über und es gab ein paar aggressive Wortgefechte bis Togo irgendwann den Ausgleich schaffte. Jetzt gaben die Fans nochmal alles, doch sieben Minuten vor Abpfiff schoss Ghana dann das 3:2, was dann auch das Energebnis blieb. Obwohl man eigentlich damit gerechnet hatte, waren alle ziemlich enttäuscht, weil man halt doch auf die Sensation gehofft hatte. Hannah und ich taten zumindest so als ob uns die Niederlage auch unglaubich nervte.
Die Rückfahrt wurde dann auch nochmal zu einem Erlebnis. Wenn von 25.000 Menschen circa 15% mit dem Auto, 30% zu Fuß und der Rest mit Motos da ist, wird es schonmal eng. Bis wir die Straße erreicht hatten, grenzte die Fahrt eher an einen Parcours durch sämtliche Lücken durch, an riesen Pfützen und Schlaglöchern vorbei und dabei immer rechts und links einen anderen drängelnden Motofahrer.
Den Abend ausklingen ließen wir dann bei Enos in der Bar. Es gab Sandwich und Burger für uns. Der Burger war nur irgendwie süß. Hannah meinte da Süßkartoffeln raus zu schmecken. Mir schmeckte der leider gar nicht, Hannah fands ok. Zurück zum Haus ging es dann zu dritt!! auf Enos Moto. Ich durfte zum Glück in der Mitte sitzen und kam aus dem Lachen nicht mehr raus. Hannah, die hinten saß, fand das ganze eher nicht so toll, weil sie bei jedem Schlagloch Angst haben musste vom Moto zu fallen.
Ein Stadionbesuch hier kommt zwar keineswegs dem Westfalenstadion nahe, aber es war trotz Niederlage ein unglaublich cooler Tag.
Erstes Wochenende in Togo
Samstag
Endlich Wochenende! Nach dem wir jetzt jeden Morgen, von Dienstag bis Freitag, Ewé Unterricht bei Sam hatten. Ewé ist die Sprache der Einheimischen hier, die wir zur Zeit versuchen zun lernen. Aber zum Glück erwartet hier keiner von uns das wir diese perfekt können müssen, wir quatschen hier mit allen auf Französisch, was hier fast jeder kann. Lustig ist es trotzdem und die Einheimischen freuen sich immer riesig wenn man sie mit ein paar Brocken Ewé begrüßt. Doch der Samstag begann beschissen. Ich fühlte mich ziemlich schlapp, hatte Bauchschmerzen und Kopfschmerzen. Nach dem Frühstück ging es mir immer schlechter. Ich musste mich direkt wieder ins Bett legen weil ich echt schwach war. Ich bekam Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen. Unser erste Gedanke war natürlich Malaria aber da konnte uns Benoit beruhigen das wäre noch zu früh, er glaubte viel mehr, dass das Nebenwirkungen von meiner Prophylaxe seien. Wegen meinem maladen Magen kochte er uns Reis, für mich ohne Soße für Franzi mit, vom gestrigen Fisch. Den Fisch hatte Sam gestern gekocht und dieser stand nun seit gestern Mittag hier in der Hütte, ungekühlt natürlich. In Deutschland wäre er schon längst im Müll gelandet. Er wurde kurz aufgekocht, so richtig heiß wurde der Fisch dadurch nicht aber Franzi vertrug ihn sehr gut. Benoit zeigte uns noch kurz wie man den Gaskocher zum Tee machen morgens bedient und zischte dann wieder ab. Für mich ging es direkt wieder ins Bett. Nachmittags wollten wir dann zum Siber (unser Internetcafe) da wir unseren neuen Blog noch einrichten mussten. Da mein Kreislauf mal wieder in Schwung kommen musste und mein Fieber auch schon wieder zurück ging, tat mir der kurze Weg zum Siber ganz gut. Unser in Deutschland schon eingerichtete Blog kann hier irgendwie nicht geöffnet werden und somit können wir auch keine Berichte und Fotos hochladen. Deshalb mussten wir uns jetzt einen neuen Anlegen, was uns viele Nerven kostete. Bis man da erstmal durchblickt, wo man was wie einstellen kann….aber mit der Zeit hatten wir den Dreh dann auch raus :) In der ersten Woche direkt krank zu werden, hätte ich gerne ausgelassen. Man ist körperlich so schlapp und dadurch natürlich auch mental angeschlagen. Da findet man gerade nicht mehr alles so cool, aber mit Lesen und Schlafen ging auch das schnell wieder vorbei.
Sonntag
Sonntagmorgen ging es mir dann schon viel besser, ich hatte abends keine Prophylaxe mehr genommen und nun auch beschlossen in Zukunft keine Malerone mehr zu nehmen. Mein Tropenarzt wird was erleben wenn ich wieder in Deutschland bin, da er mir versicherte, dass Malerone so gut wie keine Nebenwirkungen hat. Vormittags malten wir ein paar Mandalas für die Kinder und gegen Mittag trudelten dann nach und nach die ganzen Jungs der JSA ein. Benoit, Sam, Enus, Papson, Eddih und David. Wir kochten zusammen ein festliches Sonntagsessen mit Trommelbegleitung von Sam und Benoit und Gesang der restlichen Mannschaft…C’est Afrique! Es gab frittiertes Hähnchen mit Paté aus Maismehl und Pima natürlich, was eigentlich bei keinem Essen hier fehlen darf. Und natürlich wurde Schnaps getrunken und das nicht zu knapp...mittags um 1. Danach ging es auf zum Strand, mit dem Moto. Wir warn gefühlt ne Stunde unterwegs – eigentlich waren es nur 20 min – was dann doch mal anstrengend werden kann. Moto fahrn macht richtig Spaß…doch wenn man ungünstig sitzt, tut einem mit der Zeit echt der Po weh. Angekommen waren wir überwältigt. Blauer Himmel, Kilometer langer gelber Sandstrand mit Palmen überall, das Meer und viele viele Togolesen. Wie uns später Benoit erzählte fährt man hier sonntags mit Familie und Freunden an den Strand, deshalb war es heute so voll. Wir hätten auch in der Karibik sein können. Es war nur kein Mensch im Wasser. Wir hatten zu Hause unsere Schwimmsachen angezogen aber die Wellen waren einfach zu stark und das Wasser definitiv zu kalt. Also machten wir erstmal gefühlte 100 Fotos, die Kinder winkten uns zu und riefen: „Yovo,Yovo“ (Weißer, Weißer) und Einige am Strand fragten uns, ob sie ein Foto mit uns machen dürften. Man hat sich mittlerweile daran gewöhnt dass man hier als Weißer auffällt, immer angeguckt wird und die Kinder auf einen zu rennen, aber dass am Strand Leute auf einen zu kommen und mit uns Fotos machen wollen, da waren auch wir erst einmal baff. Gegen Abend dann fuhren wir weiter zu einer der vielen Strandbars wo wir bei Sonnenuntergang Bier oder Sprite tranken und den Rest unserer Gastgeschenke zusammen plünderten: Nussecken von Franzis Mama, Schokolade und ein Lebkuchenherz. Ein echt togolesischer und echt schöner erster Sonntag!
Eure Hannah
Samstag, 6. September 2014
Mit dem Mofa durch Lomé
So wie wir es bisher kennengelernt haben, bewegen sich die Menschen hier in Togo fast ausschließlich zu Fuß oder eben mit dem Mofa bzw. "le moto". Autos soeht man natürlich auch, aber wenn ich schätzen müsste würde ich tippen, dass hier ungefähr 40 bis 50 Motos auf ein Auto kommen. Das ist meiner Meinung nach jede Menge! Die Motos gibt es in allen farben, Formen, Preisklassen und Zuständen. Zum Teil gibt es hier absolut schicke Dinger, zum anderen aber auch welche, bei denen man das Gefühl hat, dass jeder weitere Meter das Gerät zum Auseinanderbrechen bringen könnte.
Jedenfalls ist jede Fahrt mit dem Moto ein Erlebnis! Wir fahren meist zu zweit (Hannah und ich nur hinten als Beifaherer) auf einem Moto, ich habe aber auch schon welche gesehen, auf dem eine ganze Familie Platz fand - Papa, Mama, Baby und Kind. Und die Mofas hier sind keineswegs größer als in Deutschland. Wer kein eigenes hat, kann auch Taxi fahren - nach unseren Informationen sind diese übrigens u.a. in Ghana wegen zu hoher Gefahr mittlerweile verboten. Ich finde allerdings, dass wenn man kein totales Pech mit dem Fahrer hat jede Fahrt sicher genug ist. Für eine Strecke von ca. zwei bis drei Kilometern bezahlt man hier 300 CAF, umgerechnet etwas weniger als 50 Cent. Diese Taxen ruft man einfach von der Straße. Es braucht zwar zum Teil etwas, bis eins anhält aber es klappt eigentlich immer.
Helm tragen hier wirklich nur die wenigsten. Und eigentlich gibt es hier auch ganz normalen Rechtsverkehr, doch sämtliche Schlaglöcher lassen die Fahrer auch mal locker bis an den Rand der linken Straßenseite fahren. Generell ist jede Fahrt eher ein Parcours um tausende von Wellen und Schlaglöchern. Die Straßen hier sind wirklich noch nicht gut ausgebaut. Es gibt zwar auch geterrte Straßen aber die sind eher eine Seltenheit. Aber grade diese Besonderheiten bringt eigentlich den meisten Spaß, denn es ähnelt fast einer Quadfahrt wenn man mal wieder ein Loch übersehen hat.
In Deutschland würde ich mir bei solch Fahrten, wie diesen , vor Angst in die Hose machen, aber hier gewöhnt man sich da unglaublich schnell dran und jede Fahrt macht richtig Spaß.
Vielleicht werden wir innerhalb dieses Jahres ja auch mal selbst "am Steuer" sitzen.
Abgeflogen, angekommen, aufgenommen
Letzten Montag war es endlich soweit. Der Tag auf den wir seit Januar hingearbeitet hatten, stand endlich vor der Tür. Nach Bewerbertagen, Vorbereitungsseminaren, Spenden sammeln und ganz viel Papierkram, kamen wir pünktlich um halb neun - zwei Stunden vor Abflug - am Fughafen in Frankfurt an. Nachdem der Self-Check-In- Schalter und´s gefühlte 10 mal abgewiesen hatte und Hannah nochmal umgepackt hatte, damit sie die Kilozahl von zwei mal 23 Kilo nicht überschritt, war Verabschiedung von Familie und Freunden angesagt. Mit gemischten Gefühlen gingen wir durch die Sicherheitskontrollen. Dadurch dass wir wegen der langen Wartezeit echt knapp in der Zeit waren, ging der Abschiedsschmerz dann aber doch recht schnell vorbei. Von Frankfurt ging es ersteinmal nach Paris, wo wir umsteigen mussten. Das stellte sich im Endeffekt aber viel einfacher raus, als wir vorher gedacht hätten. Mittlerweile zu 7 (außer Jakob hatten wir mittlerweile zufällig noch 4 andere Freiwillige kennengelernt, die ebenfalls für ein Jahr in Togo leben werden) warteten wir dann auf den Anschussflieger nach Lomé. Mit einer knappen Stunde Verspätung flogen wir los und landeten um 18.30 Uhr Ortszeit trotz Turbulenzen sicher. Im Flughafen angekommen wurden erstmal unsere Impfpässe gecheckt. Zum Glück hatten wir Guillaume dabei, er ist einer der anderen Freiwilligen und Halbfranzose, der übersetzen konnte. Wahrscheinlich wären wir sonst am Fughafen schon das erste Mal verzweifelt. Als wir dann endlich alles erledigt hatten, erwarteten uns schon Sam und Eddih und wir fuhren zum Haus der JSA. Die Autofahrt war für uns zwei Deutschen echt schon ein Highlight. Tausende von Eindrücken prasselten auf uns ein. Besonders das Wort "Schlagloch" hat für uns hier mittlerweile eine ganz neue Bedeutung bekommen. Hier würde die Werbung von Carglass ausnahmsweise mal wirklich Sinn machen. Am JSA-Haus angekommen, lernten wir dann auch noch Benoît, Enos und Papson kennen. Zur Begrüßung gab es dann erstmal einen Schnaps, wogegen nichtmals Franzis verhasster Esco ankommt. Nach dem Essen, es gab Spagetti, unendlich viele Salamis, Babsis Nussecken und Bier, bauten wir zusammen unsere Moskitonetze auf. Hannah wollte vor dem schlafen noch schnell auf Toilette und wir machten unsere erste Bekanntschaft mit einer ziemlich großen Eidechse. Es war aber eindeutig nicht die letzte, denn diese Tiere haben nichts besseres zu tun als den ganzen Tag auf unserem Welblechdach rumzulaufen und Lärm zu machen. Aber alles eine Sache der Gewöhnung. Danach stattete uns noch eine Riesenspinne einen Besuch ab, die am nächsten Tag irgendwie aber spurlos verschwunden war. Bitte nicht in unseren Koffern!! Total erschöpft konnten wir dann unglaubblich gut schlafen, bis ein Hahn am nächsten Morgen pünktlich un 20 vor sechs zusammen mit der Sonne auch sonst alles andere wach machte. Hühner trifft man hier an jeder Ecke an, aber nicht eingezäunt oder zumindestens auf Grundstücken, hier laufen die einfach herrenlos durch die Gegend und picken im Sand rum. Nachdem wir dann an Tag 2 aufgestanden waren ging es für uns das erste Mal in eine Dusche ohne fließend Wasser. Es war sogar echt angenehm und ging viel schneller. Das Wasser im Eimer hatte eine angenehme Temperatur und für lange Singeinheiten unter der Dusche fehlte einem jetzt sowieso die Atmosphäre. Zum Frühstück zusammen mit Enos gab es dann Brot und heißes Wasser, woraus wir uns Tee oder Kaffe zaubern konnten. Danach fuhren wir original togotreu mit den Mofas in die Stadt zum Geld wechseln. Benoit und Enos vorne, Hannah und Franzi hinten. Daran werden wir uns wohl in diesem Jahr gewöhnen, denn Mofa ist hier das Hauptverkehrsmittel, wie wir es bisher kennengelernt haben. Auch wenn die Menschen hier alle echt herzlich sind, guckten sie uns doch ein bisschen verwirrt hinterher als wir zwei Weißen aufeinmal durch die Straßen düsten. Das Geld wechseln in der Stadt dauerte im Gegensatz zu Deutschland echt lange, der Bancier hatte einfach die Ruhe weg. Zurück am Haus angekommen machten wir uns auf zum Internetcafé und schrieben erstmal sämtlichen Leuten, dass wir gut angekommen waren. Wie im Nu vergingen einfach mal zwei Stunden dort. Wir sind halt irgendwie noch an deutsche Standards gewöhnt. Danach gab es Essen: Reis und Bananen, köstlich! Nachmittags stand dann noch ein "Meeting" auf dem Programm bei dem wir über Gesundheit, Kommunikation und Sicherheit sprachen. Den Abend vertrieben wir uns damit zu verstehen wie man die Gummiarmbänder herstellt, die in Deutschland im Moment so im Trend sind. Nach mehreren Anläufen klappte das dann auch recht gut. Insgesamt kann man wirklich sagen, dass wir in diesen zwei Tagen Togo mehr erlebt haben, als in Deutschland in zwei Monaten!
Abonnieren
Posts (Atom)